Der Ortsname „Coesfeld“ bedeutete eigentlich ursprünglich „Feld in einer Niederung“. Aber die Menschen des 12. und 13. Jh. verbanden den Namen mit den vor den Toren weidenden Hauptexportgütern: den Kühen und Ochsen. Geschlachtet oder lebend fanden sie von hier ihren Weg in die Metropolen am Rhein. Seit dem 16. Jh. gab es durchgängig eine eigene berufliche Standesorganisation, die Fleischhauer-Gilde, und Betriebe, die sich bis weit in das 20. Jh. der Ochsenschlachtung verschrieben hatten. Erstmals 1292 wird der Kuhkopf (so bezeichnet man die Darstellung korrekt) auf einem städtischen Siegel abgebildet. Es ist die Zeit, wo sich Kommunen „sprechende Siegel“ als Bilder geben, um eindeutig identifiziert zu werden. So verbindet sich Bild und Wort in dem bis heute gültigen Wappen und dem Siegel.
Seit dem Mittelalter sind für Coesfeld mehrere Sekretsiegel überliefert, die sich besonders in ihren Umschriften stark unterscheiden. Alle zeigen sie im Siegelbild den Kuhkopf. Die Umschrift lautet: SECRETUM BURGENSIUM DE COSVELDE und weist die Coesfelder Bürgerschaft als Träger aus.
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Niesert, J.: Umzeichnung des kleinen Sekretsiegels, Münstersches Urkundenbuch, Bd. 3, Coesfeld 1829, vorderes Vorsatzblatt, Repro: StadtA Coe